Videointerview mit J. Philipp Schmidt (MIT): ‚Open Education und die Peer 2 Peer University’
Videointerview mit J. Philipp Schmidt (MIT): ‚Open Education und die Peer 2 Peer University’
21.02.17Im Rahmen der Abschlusskonferenz des Hochschulforums Digitalisierung haben wir mit einer Reihe von Akteuren Videointerviews geführt, die nach und nach auf unserer Seite veröffentlicht werden. Heute ist Philipp Schmidt an der Reihe, der Gründer der Peer 2 Peer University.
J. Philipp Schmidt vom MIT hat seine Vision von Openness in der digitalen Bildung durch die Gründung der Peer 2 Peer University (P2PU) verwirklicht. Im Rahmen der Peer 2 Peer University treffen sich die Lernenden in öffentlichen Büchereien, um gemeinsam Bildungsmaterialien durchzuarbeiten. Die P2PU bietet einen niedrigschwelligen Zugang zu digitaler Bildung und spricht auch explizit bildungsferne Schichten an. Sie richtet sich insbesondere an Personen, die „aus dem klassischen Bildungssystem herausgefallen sind“, so Schmidt. Diese erhielten für ihre Leistungen Zertifikate. Soweit wie möglich werden in den Kursen offene Bildungsmaterialien – also Open Educational Ressources – verwendet. Leider stünden nicht immer frei lizenzierte Materialien zur verfügung. Hier hofft Schmidt insbesondere bei MOOC-Erstellern auf eine stärkere Nutzung offener Lizenzen.
Im Lernbereich begeistert sich Philipp Schmidt vor allem für künstliche Intelligenz – hier sieht Schmidt große Entwicklungsmöglichkeiten. Auch in Sachen Zertifizierung bewege sich viel. Trotz seiner Begeisterung für die Möglichkeiten digitaler Bildung ist Schmidt allerdings auch frustiriert: Oftmals sei digitale Bildung nicht mehr als „Bildungsfernsehen auf Mobiltelefonen“, so Schmidt. „Vieles, was wir heute sehen, ist pädagogisch nicht interessanter als das Bildungsfernsehen der 1970er und 80er in den dritten Fernsehprogrammen.“ Die Technologie sei interessanter, wenn man neue Formen der digitalen Bildung findet, die auf stärker Kommunikation setzen.