#SemesterHack-Projekte erhalten Förderung des BMBF!
#SemesterHack-Projekte erhalten Förderung des BMBF!
15.09.20Am 6. und 7. Mai 2020 fand der bundesweite Hackathon „#SemesterHack – wir hacken das digitale Semester“ statt – angesichts der etwa 1.000 Teilnehmer*innen und starken Ideen ein voller Erfolg. Das findet auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das nun vier Projekte durch eine finanzielle Förderung bei der Weiterentwicklung ihrer Ideen unterstützt. Wir gratulieren!
Der #SemesterHack
Über 1.000 Akteure beteiligten sich Anfang Mai am #SemesterHack, dem bundesweiten Online-Hackathon zur digitalen Hochschulbildung – veranstaltet vom Hochschulforum Digitalisierung (HFD), dem KI-Campus und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD). Ziel des Hackathons war es, innerhalb von 36 Stunden Ideen und Lösungen für die Herausforderungen des digitalen Sommersemesters zu erarbeiten. Aus rund 80 Konzepten wurden insgesamt fünf Projekte ausgezeichnet. Beim #SemesterHack stellten sich interdisziplinäre Teams, zusammengesetzt aus Studierenden, Lehrenden, Hochschulpersonal und externen Interessierten, Challenges, um Studium und Lehre im digitalen Sommersemester 2020 zu gestalten. Teilnehmende des Online-Hackathons konnten entweder als Paten Challenges einreichen, diese als Hacker bearbeiten oder als Mentoren die Teams unterstützen. Programmierkenntnisse wurden nicht vorausgesetzt.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat nun bekannt gegeben, vier der entstandenen Projekte ab September bis Ende des Jahres mit insgesamt knapp 270 000 Euro zu fördern.
Das BMBF – Fördermaßnahme Wissenschafts- und Hochschulforschung
Der Förderschwerpunkt „Wissenschafts- und Hochschulforschung“ des BMBF hat als übergeordnetes Ziel, Wissenschaftspolitik und -praxis mit wissenschaftlich belastbarem und einschlägigem Handlungswissen zu versorgen, um die Weiterentwicklung der Hochschulbildung voranzutreiben und evidenzbasiertes Agieren seitens der Politik und Praxis zu unterstützen. In diesem Rahmen werden im Forschungsfeld „Digitale Hochschulbildung“ innovative digitale Lehr-Lern-Formate sowie deren strukturelle Gestaltungs- und Gelingensbedingungen auf unterschiedlichen Hochschulebenen erforscht.
Die Projekte
Digitales Lehren lernen – Praxiserfahrungen für Lehramtsstudierende – DiLLP
Das Vorhaben „Digital Lehren lernen – Praxiserfahrungen für Lehramtsstudierende“ (DiLLP) wird von der Goethe-Universität Frankfurt am Main in enger Zusammenarbeit mit den Initiativen StudyCore und Corona School durchgeführt. Ziel des Projektes ist es, einen Vorschlag zum Aufbau digitaler Schulpraktika zu entwickeln, der empirisch nachgewiesene Aspekte von erfolgreichen Praxisphasen – z. B. in das Curriculum eingebettete Vor- und Nachbereitung, Lernbegleitung durch Mentor:innen oder Gelegenheiten für Feedback und Reflexion – enthält.
Um Praktikant*innen auf Distance Teaching vorzubereiten, sollen Unterstützungsangebote (z. B. Input zu verschiedenen bildungstechnologischen Tools, exemplarische Darstellung von Tools, Ergebnisse von Learning Analytics) bereitgestellt werden. Zur Prüfung des Erfolgs dieser Praktikumsstruktur wird ein Evaluationskonzept entwickelt und pilotiert. Schließlich soll ein Vorschlag zu Qualitätsstandards für die Anerkennung von digitalen Praktika im Lehramtsstudium entwickelt werden.
Onlineforschungskompetenzen stärken – OnResToCom
Das Vorhaben „OnResToCom“ (beim Hackathon noch Survey² – Research goes online) wird von der Leuphana Universität Lüneburg durchgeführt. Ziel des Projektes ist es, den Wissenstand zur Nutzung von Software-Tools in der Onlineforschung zu systematisieren und Onlineforschungskompetenzen von Studierenden und Wissenschaftlerinnen zu stärken.
In diesem Rahmen wird ein digitales Lehr-/Lernkonzept entwickelt, um Onlineforschung als Teil des wissenschaftlichen Arbeitens von Studierenden zu verbessern. Den Zielgruppen (Bachelor-, Masterstudierenden, Promovenden) soll anhand des im Projekt erarbeiteten Konzepts anwendungsorientiertes Wissen vermittelt werden, wie ein Software-Tool aus einer Vielfalt von Lern- und Lehrressourcen für den individuellen Bedarf ausgewählt und bewertet werden kann. Methodisch werden zunächst die in der Onlineforschung am meisten genutzten Software-Tools mittels Befragung von Studierenden und Lehrenden ermittelt und aufbauend auf den Ergebnissen ein anwendungsorientiertes Lehr- und Lernkonzept (Online-Tutorials, Kursvideos etc.) entwickelt, erprobt und evaluiert. Anschließend werden die Ergebnisse als Open Source der Öffentlichkeit kostenfrei zur Verfügung gestellt (z. B. auf der Wiki-Plattform).
Peer Support App for Students „MatchUp!”
Das Vorhaben „MatchUp!“ wird von der Universität Duisburg-Essen durchgeführt. Ziel des Projektes ist es, eine App für den Peer Support in der Studieneingangsphase zu entwickeln, die dem Ansatz der Group Awareness (GA) folgt und für ein optimales Matching von Lernpartner*innen nach kognitiven, behavioralen und emotionalen Gesichtspunkten in Lernkontexten sorgen soll.
Der Ansatz zielt darauf ab, über die räumliche Distanz hinweg, eine gegenseitige Unterstützung von Studierenden hinsichtlich der konkreten Gestaltung des Studiums zu ermöglichen und sich positiv auf den Studienerfolg auszuwirken. Die wichtigsten Forschungsfragen sind u.a., wie eine Peer-Support-App im universitären Kontext gestaltet sein sollte, um den Studierenden geeignete Lernpartner:innen für die optimale Gestaltung des Studiums vorzuschlagen. Aus technischer Perspektive sollen die Benutzerfreundlichkeit der App-Funktionen durch Proband:innen bewertet und deren Einschätzungen über weitere Nutzungsintentionen evaluiert werden. Die gewonnenen Erkenntnisse aus der App-Entwicklung und Studienevaluationen werden nach Projektende anderen Hochschulen zugänglich gemacht und Schulen und Ausbildungsbildungsbetrieben zur Verfügung gestellt.
Multi-Autoren-Tool für OER-Inhalte – MOER
Das Vorhaben „Multi-Autoren-Tool für OER-Inhalte“ (MOER) wird von der Technischen Universität Bergakademie Freiberg durchgeführt.
Im Rahmen des Vorhabens MOER werden die Anforderungen an ein Multi-Autoren-Tool für OER-Inhalte methodisch untersucht. Das Projekt zielt darauf ab, den spezifischen Unterstützungsbedarf sowohl für einzelne Lehrende ohne Informatik-Hintergrund als auch interdisziplinäre Gruppen zu untersuchen. Dazu werden anhand von Studien und Nutzerbefragungen notwendige Features des Editors erfasst, priorisiert und nach Möglichkeit auch umgesetzt. Schlussendlich wird der Erfolg der Anpassungen in einer zweiten Untersuchungsreihe evaluiert.
Wir freuen uns sehr über die Förderung dieser starken #SemesterHack-Ideen! Die nächste Möglichkeit zur agilen und lernendenorientierten Ideen für das digitale Wintersemester gibt es beim SemesterHack 2.0, der im Rahmen des europäischen #DigiEduHack am 12. und 13. November 2020 durchgeführt wird.