mmb-Trendmonitor 2017 „Vom Corporate Learning zum Cyber-Learning“

mmb-Trendmonitor 2017 „Vom Corporate Learning zum Cyber-Learning“

12.04.17
Auswertung Bedeutung politischer Initiativen

Titelseite TrendmonitorDas mmb Institut Gesellschaft für Medien- und Kompetenzforschung mbH hat den aktuellen Trendmonitor zu Corporate Learning veröffentlicht. Thema dieses Mal: „Weiterbildung und Digitalem Lernen heute und in drei Jahren“. Darin werden die Ergebnisse der elften Ausgabe der Trendstudie „mmb Learning Delphi“, einer Befragung von E-Learning-Expert(innen) zum digitalen Lernen aus dem Herbst 2016, präsentiert. Dabei wird von den Experten das Hochschulforum Digitalisierung als besonders relevant eingestuft.

Der Titel des Trendmonitors I/2017 lautet „Vom Corporate Learning zum Cyber-Learning“ und gibt damit eine erste Antwort auf Fragen, zu denen die Expertinnen und Experten in der Studie Stellung bezogen haben: Welche Trends werden in drei Jahren das digitale Lernen bestimmen – und wo sind die größten geschäftlichen Erfolge zu erwarten? Was bedeuten diese Entwicklungen für die Weiterbildungswirtschaft insgesamt und für die E-Learning-Branche im Besonderen?

Erklärvideos als Zukunftstrend

Blended Learning ist – wie schon im Jahr zuvor – die beliebteste Lernform in Unternehmen. Erklärvideos und Micro-Learning haben sich nun gegen Webinare und Apps als neuen Trend durchgesetzt. Die drei Spitzenreiter versprechen zusammen mit mobilen Anwendungen/Apps auch einen kommerziellen Erfolg für die E-Learning-Wirtschaft der kommenden Jahre. In der Befragung wurden die Expert(innen) gebeten, Sätze mit Aussagen zu verschiedenen Trends zu vervollständigen. Beispielhaft kann man an dem Satz „Augmented Reality und Wearables (Datenbrillen, 3D, etc.) werden… für einen hohen Praxisbezug und Praxistransfer sorgen“ die jeweilige Einschätzung ablesen. Insgesamt bewerteten 78 % der Befragten Augmented Reality und Virtual Reality positiv, rechnen mit einer weiteren Verbreitung jedoch erst in den nächsten Jahren. Die Zustimmung zu Open Educational Resources (OER) und Massive Open Online Courses (MOOCs) ist groß, jedoch abhängig von der Qualität des Inhalts und des Geschäftsmodells. Im Vergleich zum Vorjahr bewerten mehr befragte Personen OER als unverzichtbar, glauben andererseits aber nicht an eine Durchsetzung von MOOCs in Unternehmen.

Ambivalente Einschätzung von politischen Initiativen 

Politische Initiativen: Das Hochschulforum gilt als inhaltlich besonders relevant.Die Frage „Wie bewerten Sie die folgenden aktuellen politischen Initiativen zum Thema „Digitales Lernen“?“ wurde in der Befragung aus dem Herbst 2016 erstmals gestellt. Aus den zahlreichen Initiativen und Aktivitäten zur Förderung des Digitalen Lernens wurden vor allem solche mit bundesweiter Reichweite ausgewählt. Die Expert(innen) bewerteten nach subjektiv empfundener Wichtigkeit, wirtschaftlicher Bedeutung und öffentlicher Wahrnehmung. Als besonders wichtig haben sich dabei das „Hochschulforum Digitalisierung“ (41%), die Konferenz der Kultusminister (KMK) mit der Initiative „Bildung in einer digitalen Welt“ (39%) sowie die „Digitale Agenda“ der Bundesregierung (38%) erwiesen. Mit diesen Aktivitäten sind unterschiedliche Bildungssektoren abgedeckt – Hochschule, Schule sowie allgemein das Thema Digitalisierung in allen Lebensbereichen. Die Ergebnisse sind im Hinblick auf die wirtschaftliche Bedeutung sehr unterschiedlich: ganz vorne stehen der 10-Punkte-Plan „Digitale Bildung“ des IT-Wirtschaftsverbands BITKOM (24%), der jährliche IT-Gipfel der Bundesregierung (22%) sowie die Digitale Agenda der Bundesregierung (20%). Die Aktivitäten der Regierungsfraktionen werden als weniger wichtig eingeschätzt und im Vergleich zu den anderen Initiativen öffentlich am wenigsten wahrgenommen. Interessant: Obwohl sie als als wichtig angesehen wird, ist die Einschätzung der öffentlichen Wahrnehmung zur KMK-Initiative „Bildung in einer digitalen Welt“ gering. 

Trendstudie Learning Delphi

An der jährlichen Befragung „mmb Learning Delphi“ beteiligen sich Expert(innen) aus dem Bildungsbereich in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Insgesamt 74 Personen haben zwischen August und September 2016 an der Online-Befragung teilgenommen, womit die Beteiligung etwas höher liegt als im Vorjahr. Die Befragten kommen zu einem großen Teil aus den Bereichen Dienstleistung/Anbieter von Lernangeboten, aber auch aus der Anwendung/Nutzer von Lernangeboten, Wissenschaft, Forschung oder Beratung, Medien/Journalismus oder anderen Sektoren. Die Fragen sind größtenteils gleich oder ähnlich formuliert wie in den Vorjahren, sodass eine Vergleichbarkeit möglich ist. 

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