Trendanalyse für die Hochschullandschaft 2030 – Interview mit Dominic Orr

Trendanalyse für die Hochschullandschaft 2030 – Interview mit Dominic Orr

10.10.19

„Es gibt viele Leute, die initiieren tolle Sachen. Was aber fehlt, ist die Veränderung des gesamten Systems oder die Ausschöpfung des Digitalisierungspotentials.“ Dr. Dominic Orr spricht im Interview über die AHEAD-Studie Trendanalyse zu einer Hochschullandschaft in 2030

Welche Ziele hat das Projekt AHEAD?

Das Ziel der AHEAD-Studie ist die Betrachtung der aktuellen Hochschulentwicklung. Wir leben in einer neuen digitalen Welt und müssen dementsprechend die Probleme im jetzigen System betrachten, um dann zu überlegen Wie könnte die Hochschullandschaft 2030 aussehen? Wie können die verschiedenen Zielgruppen im System unterstützt werden, so dass ein qualitativ besseres Studium und vielleicht unterschiedliche Definitionen von Studienerfolg erreicht werden können.

Welchen Ist-Zustand hat das Hochschulsystem im Kontext der Digitalisierung?

Wir schauen welche Digitalisierungtrends vorhanden sind. Im Prinzip ist die Technik da. Auch im Hochschulbereich gibt es unglaublich originelle Initiativen, die die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen, gleichwohl verwendet das System per se nicht wirklich das volle Potenzial der Digitalisierung. Unser Projekt untersucht hier die Frage, ob diese Organisationsformen, die wir jetzt kennen, also die Hochschulen, die Universitäten sich auch verändern müssen.

Hochschulen und Studierende im Jahr 2030 – welche Zukunft erwartet uns?

Wir erwarten, dass die Hochschullandschaft in 2030 sehr divers aussieht. Die Zielgruppen verändern sich und werden vielfältiger. Wir erwarten, dass es eine Verlagerung hin zum älteren Studierenden gibt und dass die Hochschullandschaft sich hier extrem anpassen muss. Insofern erwarten wir ein Studium, das sehr viel mehr von Studierenden ausgeht. Dennoch dürfen wir die zwar kleineren, aber bereits vorhandenen Organisationsformen im Hochschulsystem nicht außer Acht lassen. Sie werden an Bedeutung gewinnen und hier bedarf es innovativer Strukturen.

Welche Forderungen ergeben sich aus der Trendanalyse?

In der Forschung betrachtet man viele verschiedene Arten von Studierenden, diese finden sich aber in der Praxis nicht wieder. In diesem Kontext agieren bereits einige Initiativen, die sich die Digitalisierung zu Nutze machen. Hier profitieren die Hochschulen, so dass diese am Ende besser auf die Diversität der Studierenden eingehen können. 

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