Räume aus der Zukunft gedacht

Räume aus der Zukunft gedacht

16.01.23

Auf diesem Bild werden die Zusammenhänge vom Megatrend 'Connectivity', Real-Digitalität, Digitalisierung und hybride Lehre grafisch dargestellt.

Im Spannungsfeld einer digitalen und analogen (Lern-)Welt entstehen neue Herausforderungen für die optimale Ausgestaltung von Lernräumen. Um welche Herausforderungen handelt es sich hierbei? Und: Wie genau könnten diese Lernräume konkret aussehen? Danica Sattink Rath und Lisa Bonn studieren an der Hochschule der Medien Stuttgart Informationsdesign und haben sich unter der Projektleitung von Prof. Dr. Tobias Seidl genau mit diesen Fragen beschäftigt. Welche Trends sie für die „Hochschule 2035“ aufgespürt haben, präsentierten sie uns bei Let’s Talk:Campus 2022.

Ein kleiner Stapel an Bauplänen illustriert, dass dieser Blogbeitrag Zukunftsräume an Hochschulen thematisiert.

Heute können wir noch nicht klar sagen, wie die Zukunft oder mögliche Zukünfte der Hochschulen 2030 in Deutschland aussehen. Jedoch können wir heute schon Trends erkennen, die die Hochschulen in den kommenden Jahren prägen werden.

Der Megatrend “Konnektivität” und was er für Hochschulen bedeutet

(Mega)Trends sind große, langfristige Entwicklungen. Sie sind einem speziellen gesellschaftlichen Bereich zuzuordnen und in der gesellschaftlichen Entwicklung deutlich erkenn- und belegbar. Ein Beispiel wäre etwa die Konnektivität (1), die zur Zeit (und auch in Zukunft) alle Lebensbereiche durchdringt.
Infolge dieses Trends bildet sich eine Real-Digitalität. Analoge und digitale Dimensionen werden nicht mehr getrennt, sondern einheitlich betrachtet. Bei der Entwicklung neuer Technologien steht deshalb die soziale Ebene im Fokus. Menschliche Bedürfnisse nach Sicherheit und Nähe sind dabei enorm wichtig.
Die hybride Lehre ist ein Trend, der damit zusammenhängt und in den letzten Jahren sehr präsent wurde. Laut Umfragen des Hochschulbarometers (2) schätzen Hochschulleitungen ein, dass 37% aller Vorlesungen weiterhin digital stattfinden werden. Große Herausforderungen für die Hochschulen werden die digitale Ausstattung, technische Infrastruktur sowie die Erfüllung menschlicher Bedürfnisse sein.

Auf diesem Bild werden die Zusammenhänge vom Megatrend 'Connectivity', Real-Digitalität, Digitalisierung und hybride Lehre grafisch dargestellt.

 

Welche Räume brauchen wir?

Im Spannungsfeld einer analogen und digitalen Welt werden Lernräume vor besondere Herausforderungen gestellt. Um diese Spannung zu reduzieren und in Balance zu bringen, müssen neue Räume geschaffen werden. Das Wissen von Expert:Innen in Bereichen der Pädagogik, der (Innen-)Architektur sowie der Arbeits- und Organisationswissenschaft spielen dabei tragende Rollen. 

Smart Work-Räume öffnen die Tür für unterschiedliche Formen von digitalen Lehr- und Lernangeboten. Sie erfüllen ergonomische Anforderungen, sind praktikabel und eröffnen Möglichkeiten für eine dynamische und agile Arbeitsweise. Die Ausstattung richtet sich an technischen Standards aus und bietet analoge Möglichkeiten für die hybride Zusammenarbeit an. Der Get2Gether-Raum ist vor allem für den sozialen Austausch und den Ausgleich in der analogen Welt wichtig. Dieser ist von den Arbeitsräumen abgegrenzt und bringt viel Spielraum für Dynamik und Anpassung mit sich. Der Disconnect-Raum schließt die digitale Welt aus und ermöglicht ganz bewusste Pausenzeiten. Er richtet sich an Einzelpersonen und minimiert Störfaktoren und digitale Einflüsse.

Bild mit drei verschiedenen Modellen für Lernräume in der Zukunft: Smart-Work-Räume verfügen über Technik und erfüllen ergonomische Anforderungen, Get2Gether-Räume mit runden Tischen laden zum sozialen Austausch ein. Disconnect-Räume sind zum Entspannen eingerichtet.

Call To Action

Zukünfte sind also gestaltbar und vielfältig. Wir möchten konkret fragen: Welche Räume an Ihrer Hochschule würden Sie gerne verändern?

Die Publikumsresonanz auf unseren Talk hat uns gezeigt, dass dieses Thema von hoher Relevanz ist und deutschlandweit Bildungseinrichtungen aller Sparten beschäftigt. Wir freuten uns über die vielen Anfragen im Nachgang. Zukunft geht uns alle etwas an. Wenn wir dabei helfen können, partizipative Prozesse zu gestalten oder ein innovatives Mindset zu generieren, dann freut es uns umso mehr. Sollten Sie weitere Fragen zur konkreten Raumgestaltung, unserem methodisch-partizipativen Vorgehen oder anderen Aspekten haben, melden Sie sich gerne jederzeit bei uns. Wir wünschen Ihnen, Zeiten des Wandels kreativ anzugehen und sich den Zukünften mutig zu stellen. 

Quellen:

1) Megatrend Konnektivität. (2022, 11. November). Zukunftsinstitut, 2021. https://www.zukunftsinstitut.de/dossier/megatrend-konnektivitaet/

2) Hochschul-Barometer: Zukunft der Lehre ist hybrid. (2021, 10. Dezember). Stifterverband. https://www.stifterverband.org/pressemitteilungen/2021_12_10_hochschul-barometer

Dieser Artikel reiht sich ein in die Blogreihe zum Event “Let’s Talk:Campus”, das am 20. Oktober 2022 stattfand – digital und live in Berlin. Ein besonderer inhaltlicher Schwerpunkt bildeten Fragen der studentischen Partizipation und Nachhaltigkeit.

Wir wollen entsprechende Diskussionen fortführen – unter anderem beim University:Future Festival 2023. Der Call for Participation läuft bis zum 31. Januar 2023. 

 

Das Event wurde vom Hochschulforum Digitalisierung (HFD) und in Partnerschaft mit der Stiftung Innovation in der Hochschullehre (StIL) veranstaltet.

 

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