„Open Stage“ – ein innovativer gesellschaftlicher Lernraum an der Uni Marburg

„Open Stage“ – ein innovativer gesellschaftlicher Lernraum an der Uni Marburg

10.03.23

Lernarchitektur und Future Skills: An der Philipps-Universität Marburg wurde im Rahmen des Projekts „MarSkills“ der Projektraum „Open Stage“ eröffnet. Ziel ist es, den Campus als Plattform zur Herstellung kritischer Öffentlichkeit zu formen. Dabei steht der Erwerb mündigkeitsorientierter Future Skills im Zentrum. Dies soll mittels transdisziplinärer Projektarbeit umgesetzt werden, indem wissenschaftliche Fragestellungen zu komplexen und gesellschaftlich relevanten Themen entwickelt und diskutiert werden. Wie die Open Stage sich in das Projekt „MarSkills“ eingliedert und für welche weiteren Formate ein offener Raum geboten wird, berichten Anne Kratz und David Piesk im Rahmen der Blogreihe „Let’s Talk:Campus“.

Titelbild zum Blogartikel aus der Blogreihe "Lets Talk Campus": OPEN STAGE – EIN INNOVATIVER GESELL-SCHAFTLICHER LERNRAUM AN DER UNI MARBURG. Ein Gastbeitrag von Anne Kraatz und David Piesk (Uni Marburg). Logo: Lets Talk Campus, Stiftung Innovation in der Hochschullehre, Hochschulforum Digitalisierung.Der universitäre Campus als Ort für kritischen Austausch, wo um das beste Argument gerungen wird. Der Campus als Plattform zur Herstellung kritischer Öffentlichkeit, der den demokratischen Diskurs belebt. Dieses Ziel verfolgt die Open Stage als innovatives und hybrides Lehr-Lernformat im neuen MarSkills-Studienbereich der Universität Marburg (UMR).

Mittels transdisziplinärer Projektarbeit will die Open Stage Studierende dazu anregen, wissenschaftliche Fragestellungen zu komplexen und gesellschaftlich relevanten Themen zu entwickeln. Darauf aufbauend planen und organisieren die Projektgruppen eine interaktive und hybride Diskussionsveranstaltung, um ihr Thema aus unterschiedlichen Perspektiven zu erörtern. Ziel ist es, ein breites Publikum von interessierten Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitenden aller Fachbereiche anzusprechen. Darüber hinaus bietet die Open Stage einen Raum für weitere Formate:

  • Der Anspruch, auch außeruniversitäre Akteur:innen als Diskutant:innen einzuladen, unterstreicht den transdisziplinären Charakter des Formats. Aus didaktischer Perspektive steht der Erwerb mündigkeitsorientierter Future Skills im Zentrum, die an Schlüsselprobleme der Gesellschaft geknüpft werden.
  • In kurzen Theoriesessions erarbeiten sich die Studierenden grundlegende theoretische Konzepte wie „Mündigkeit“, „Bürgerkompetenz“ und „Transdisziplinarität“.
  • In regelmäßigen Treffen informieren sich die Studierenden gegenseitig über die Projektstände. Außerdem erhalten sie Coachings in den Bereichen kreativer Diskussionsmethoden und Rhetorik.

Dies bietet ein didaktisches Setting, das den Erwerb von Future Skills (z.B. Argumentations- und Reflexionskompetenz) in einen sozial-kommunikativen Bezugsrahmen stellt, der an den Uni-Campus als hybriden Gesprächsraum angeschlossen wird. So üben sich die Studierenden in ihrer Rolle als mündige – d.h. selbstbestimmte und kritisch denkende – Bürger*innen, die zu Perspektivwechseln befähigt und zur Gestaltung gesellschaftlichen Wandels angeregt werden.

Möglich ist die Durchführung der Open Stage u.a. durch das an der UMR bereits bestehende Marburg Modul: Ein inter- und transdisziplinär angelegtes Modul, in dem Studierende in fächerübergreifenden Projektgruppen selbstständig gesellschaftlich relevante Fragestellungen diskutieren. Lehrende der Uni und außeruniversitäre Interessierte begleiten die Projektarbeit. Der Erwerb von Future Skills wird im Marburg Modul durch stetig erweiterte digitale Mikrolerneinheiten und kreativ nutzbare technisch ausgestattete Räume (XSpaces) bewusst gefördert.

An das offene Format des Marburg Moduls knüpft die Open Stage als Erweiterung nahtlos an. Damit wird sie Teil des MarSkills Studienbereichs, der in der Studienstruktur neuer Bachelorstudiengänge an der UMR verankert ist. Die darin enthaltenen Module können von Studierenden für die Vertiefung ihres Fachprofils oder den Blick über den eigenen „Tellerrand“ in das Angebot anderer Studiengänge und überfachliche Kurse genutzt werden.

Neben der Anschlussfähigkeit an eine vorhandene Struktur stieß die Motivation von Studierenden durch neue Lernformate und den Erhalt von Credit Points beim Publikum beim „Let’s Talk:Campus“-Event auf positive Resonanz. Diskutiert wurde im Anschluss u.a. die Akquise interessierter Lehrpersonen und Kompensationsmöglichkeiten von Lehrdeputaten – hier bedarf es besonders in interdisziplinären Bereichen weiterer Diskussionen.

 

Dieser Artikel reiht sich ein in die Blogreihe zum Event “Let’s Talk:Campus”, das am 20. Oktober 2022 stattfand – digital und live in Berlin. Ein besonderer inhaltlicher Schwerpunkt bildeten Fragen der studentischen Partizipation und Nachhaltigkeit. Wir wollen entsprechende Diskussionen fortführen – unter anderem beim University:Future Festival 2023. Eine Anmeldung zum Festival ist hier möglich.

Das Event wurde vom Hochschulforum Digitalisierung (HFD) und in Partnerschaft mit der Stiftung Innovation in der Hochschullehre (StIL) veranstaltet.

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