Hilfe für Menschen aus der Ukraine – was Hochschulen jetzt bewegen
Hilfe für Menschen aus der Ukraine – was Hochschulen jetzt bewegen
11.03.22Der Angriff des Kremls auf die Ukraine ist schockierend. Doch so fassungslos die Situation und der Blick auf die Nachrichtenlage macht, so beeindruckend ist die Bereitschaft, zu helfen. Das Angebot wächst täglich und auch digitale Möglichkeiten wie Twitter werden höchst kreativ zur Information und zur Organisation von Hilfsangeboten genutzt, wie unsere Liste der Hilfsangebote für Hochschulangehörige zeigt.
Auch die Hochschulen haben innerhalb kürzester Zeit reagiert. Die Hochschulrektorenkonferenz versicherte den ukrainischen Hochschulen ihre Solidarität und der Hochschullehrerbund forderte die Unterstützung von Studierenden und Wissenschaftler:innen aus den Kriegsgebieten. Mecklenburg Vorpommern erklärte, zusammen mit den Universitäten und Hochschulen des Bundeslandes eine Wissenschaftsbrücke für ukrainische Studierende und Wissenschaftler:innen einrichten zu wollen. Eine gemeinsame Erklärung veröffentlichten auch die Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen, Studentenwerke und das Wissenschaftsministerium des Landes Brandenburg. Eine Vernetzungsplattform soll eingerichtet werden. Auch das BMBF sowie die Wissenschaftsministerien der Länder und die Allianz der Wissenschaftsorganisationen wollen gemeinsam eine zentrale Kontaktstelle einrichten, die Administration der Seite soll der DAAD übernehmen.
Das baden-württembergische Wissenschaftsministerium hat eine FAQ-Seite zu den Auswirkungen des Kriegs gegen die Ukraine im Bereich Wissenschaft und Kunst zusammengestellt. Die Vector Stiftung hat kurzfristig Fördermittel zur Verfügung gestellt, um ukrainische Forscher:innen übergangsweise an Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Baden-Württemberg zu beschäftigen: Baden-württembergische Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, können sich gemeinsam mit dem bzw. der aufzunehmenden Gastwissenschaftler:in auf die Ausschreibung bewerben. Auch die Stadt Hamburg möchte eine „Wissenschaftsbrücke“ errichten. Zu diesem Zweck hat die Hamburger Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke eine Seite erstellt, die Informationen über Hilfsangebote für Studierende und Forschende in Hamburg und überregional bündelt.
An vielen Hochschulen im ganzen Land wurden parallel weitere Hilfsangebote ins Leben gerufen und umgesetzt. Einige der Maßnahmen haben wir in einer Übersicht zusammengestellt. Die enorme Hilfsbereitschaft inspiriert uns und zeigt: Die Community steht zusammen und entwickelt gemeinsam Konzepte, ukrainische Hochschulangehörige zu unterstützen und ihnen langfristige Perspektiven zu geben.
Auch in anderen Ländern organisieren sich Universitäten, um Hilfe zu leisten. In der Region Twente in den Niederlanden besteht ein Bündnis zwischen der Regierung, Unternehmen und Bildungspartnern, dem auch die Twente University und die Saxion University of Applied Sciences angehören. Dieses Bündnis bietet den über 250 ukrainischen und russischen Studierenden in Twente Unterstützung an. Die University of New Europe (UNE) hat eine Liste mit Hilfsangeboten für Akademiker:innen und Kulturschaffende zusammengestellt, die regelmäßig aktualisiert wird.
Gemeinsam wissen wir mehr: Kennen Sie weitere Hilfsangebote? Dann freuen wir uns, wenn Sie diese (nach Möglichkeit mit Link) in der Kommentarspalte dieses Artikels posten. Vielen Dank für Ihre Mithilfe!
Relevante Hashtags und Aktionen auf Twitter und weiteren Kanälen:
- Unter #ScienceForUkraine organisiert sich eine Community für Hochschulangehörige aus Europa und darüber hinaus. Die Initiative sammelt und verbreitet Informationen zu Unterstützungangeboten auf Hochschul-, nationaler und internationaler Ebene.
- Unter #TechForUkraine wird technischer Support für Non-profit-Organisationen angeboten. CEOs, Gründer:innen und andere Entscheider:innen können hier die Expertise ihres Unternehmens für die gute Sache anbieten.
- Die European University Association unterhält eine laufende Twitter-Liste für Unterstützungsangebote.
- Über Telegram können sich Studierende, die Unterstützung anbieten möchten, vernetzen (Quelle: fzs-Newsletter).
- Auch Wissenschaftler:innen werden auf Telegram fündig bei Ukrainian Researchers in Germany und Push Help for Ukrainian Researchers.
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Die European Students‘ Union (ESU), ein Dachverband von 45 Studierendenvereinigungen aus 40 Ländern, hat einen Podcast zum Thema Ukraine-Hilfe gestartet.
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Die Ukrainian Association of Students informiert auf ihrem Instagram-Kanal über die Lage vor Ort.
Hilfsangebote der Hochschulen:
- Die philosophische Fakultät der Universität Erfurt hat gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) akademische Hilfs- und Finanzierungsangebote zusammengetragen.
- Das Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) hat ein Informationsportal gegründet, um über Unterstützungsangebote und Auswirkungen des Kriegs auf das Studieren und Arbeiten am KIT zu informieren.
- Die Humboldt-Universität zu Berlin bündelt in ihrer Initiative „Refugees Welcome an der HU“ Angebote, die Geflüchteten den Zugang zur Hochschule, den Einstieg in Studium und Wissenschaft sowie den Alltag an der HU erleichtern.
- Die Freie Universität Berlin hat eine internationale Übersicht von Forschungslaboren zusammengestellt, die Unterstützung anbieten.
- Die Technische Universität Berlin hat den Hilfsfonds „Berlin-Ukraine“ eingerichtet.
- Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg hat die Crowdfunding-Kampagne #FAU4Ukraine eingerichtet, um insbesondere ukrainische Studierende, aber auch Forschende, Lehrende und Beschäftigte der Partner in der Ukraine zu unterstützen und bietet auch über die Universität-Website Beistand an.
- Der Exzellenzcluster RESOLV bietet Stipendien (bis zu 6 Monate) für ukranische Wissenschaftler:innen im Bereich Solvation Science an.
- Die Technische Universität München hat einen Spendenaufruf gestartet.
- Das Universitätsklinikum Brandenburg sammelt Spenden für schnelle medizinische Hilfe in der Ukraine. Das Geld wird für die medizinische Verpflegung und nicht verderbliche Lebensmittel in (vor allem) Odessa verwendet.
- Die Technische Universität Darmstadt sammelt Spenden, die ukrainischen Studierenden der Universität zugute kommen. Ebenso kann für für humanitäre Zwecke zur Unterstützung der Bochumer Partnerstadt Uzhgorod gespendet werden.
- Die Ruhr Universität Bochum sammelt Spenden zur Unterstützung ukrainischer Studierender und Wissenschaftler:innen.
- Die We-Care Kontaktstelle der Technischen Universität Dresden bietet Betroffenen Möglichkeiten zur individuellen Beratung und Vernetzung zu Kontaktpersonen an.
- Gemeinsam haben RWTH und Uniklinik RWTH Aachen eine Spendenaktion für ukrainische Krankenhäuser ins Leben gerufen.
- Das Deutsche Studentenwerk hat eine Übersicht erstellt, wie die Student:innen- und Studierendenwerke ukrainische Studierende unterstützen.
- Eine Gruppe von Professor:innen verschiedener Universitäten hat ein Google-Formular eingerichtet, um interessierte ukrainische Studierende an deutsche Universitäten zu vermitteln.
- Die Universität Konstanz hat unter #UniKN_hilft_Ukraine eine Hilfsaktion gestartet, die Spenden sammelt und betroffene Studierende und Wissenschaftler:innen unterstützt.
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Das Bayerisches Hochschulzentrum für Mittel-, Ost- und Südosteuropa (BAYHOST) der Universität Regensburg richtet eine „Koordinationsstelle Ukraine“ ein, die Förder- und Hilfsangebote für ukrainische Studierende und Wissenschaftler:innen bündelt und diesen als Anlaufstelle zur Verfügung steht.
Auch der DAAD engagiert sich für geflüchtete Studierende und hat eine Liste mit Unterstützungsangeboten der Partner:innen und Partner sowie von internationalen Hochschulen zusammengestellt. Auf der Website wird eine Stipendien-Suche für Betroffene angeboten.
Hilfsangebote für Hochschulangehörige:
- Die VolkswagenStiftung bietet Hilfe für geflüchtete Wissenschaftler:innen an.
- Das Netzwerk “Scholars at Risk” bietet Support für die betroffene akademische Community an.
- Auf LinkedIn teilte Quantum Delta NL eine Liste mit konkreten Hilfsangeboten für ukrainische Studierende.
- HessenFonds for Refugees and Researchers at Risk bietet Stipendien an.
- Das Erasmus Student Network hat einen Matching-Prozess eingerichtet, über den Unterkünfte zur Verfügung gestellt werden können.
- Die European Students Union hat für Studierende in der Ukraine Informationen zu Hilfsangeboten auf ihrer Website zusammengestellt.
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Die Stiftung “European University Foundation” (EUF) hat eine durchsuchbare Liste von Hilfsangeboten von Universitäten in Europa erstellt.
- Das BMBF hat Informationen für geflüchtete Studierende zum Studium in Deutschland zusammengestellt.
- Das Goethe-Institut hat eine Liste mit wichtigen Informationen für geflüchtete Menschen aus der Ukraine, die nach Deutschland kommen, zusammengestellt. Die Informationen werden laufend aktualisiert.
- Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat Fragen und Antworten zur Einreise aus der Ukraine und zum Aufenthalt in Deutschland zusammengestellt.
- Die Bildungsberatung Garantiefonds Hochschule unterstützt junge Zugewanderte bei der Vorbereitung eines Hochschulstudiums in Deutschland.
- #Unterkunft Ukraine, eine Allianz nachhaltiger Organisationen, bietet eine Unterkunftssuche an (über die auch Schlaplätze angeboten werden können).