Europa liegt bei MOOCs vorne
Europa liegt bei MOOCs vorne
16.07.15Laut einer Studie der European Association of Distance Teaching Universities (EADTU) hat Europa die USA in Sachen MOOCs (Massive Open Online Courses) überholt, wie unter anderem die duz berichtet. Während von den befragten Hochschulen in Europa 71,1% (Vorjahr: 58%) MOOCs im Angebot hatten oder planten, waren es in Amerika nur 13,4% (Vorjahr: 14,3%). 80% der europäischen Hochschulen sahen MOOCs als wichtig an, um Erfahrungen in der Onlinelehre zu sammeln, in den USA waren es nur 28%. So geben auch 58% der europäischen Hochschulen an, dass ihre MOOCs einige oder alle ihrer Ziele erfüllen; in den USA sind es dagegen nur 33%.
Als Hauptgrund für die großen Unterschiede zwischen den USA und Europa nennt die Studie die Finanzierung der Hochschulen. Während in Europa das Modell der weitgehend staatlich finanzierten Hochschule vorherrscht, müssen amerikanische Hochschulen ihr Budget weitgehend aus Gebühren und Spenden decken. Einige wenige Hochschulen haben dadurch den finanziellen Spielraum für sehr weitgehende Investitionen in MOOCs; in der Breite ist dies allerdings nicht der Fall. Darüber hinaus halfen diverse MOOC-Förderprogramme von Seiten der EU-Kommission und von den Nationalstaaten.
Die ersten MOOC-Bachelor
In Frankreich hat die Hochschule IESA Multimedia derweil den weltweit ersten kompletten und akkreditierten MOOC-Bachelor gestartet. Man kann Webentwicklung, Onlinemarketing sowie Design studieren. Der Kurs kostet 3.600 Euro im Jahr, etwa die Hälfte der an der Hochschule üblichen 6.959 Euro. Das Programm ist auf französisch und wird von dem Startup OpenClassrooms angeboten. Zur Motivation der Teilnehmenden ist ein wöchentlicher Chat mit einem Mentor Teil des Programms.
Bild: Pattys-photos: „Pony Public School“, CC-BY 2.0 via flickr.com