Eine (inter-)nationale Plattform für die Hochschullehre – Interview mit Volker Zimmermann & Ulrich Schmid

Eine (inter-)nationale Plattform für die Hochschullehre – Interview mit Volker Zimmermann & Ulrich Schmid

05.06.19

Image of the platform, taken from the feasibility study.

Im Sommer 2018 wurde im Auftrag des Hochschulforums Digitalisierung eine Machbarkeitsstudie für eine (inter-)nationale Plattform für die Hochschullehre veröffentlicht. Wir haben uns mit den Studienautoren Dr. Ulrich Schmid (mmb Institut GmbH) und Dr. Volker Zimmermann (NEOCOSMO GmbH) darüber unterhalten, was die Umsetzung einer solchen Plattform in Deutschland bedeuten würde. Hier können Sie die Kurzfassung der Studie lesen. 

Warum braucht es eine (inter-)nationale, hochschulübergreifende Plattform für die Hochschullehre?

Generell ist es sinnvoll und auch wichtig, dass wir so eine Plattform in Deutschland bauen, weil wir inzwischen eine sehr große Bandbreite an vielen einzelnen Aktivitäten auf Länderebene und auf Hochschulebene haben. Daran schließt sich aber die Frage an: Welche Plattform wollen wir? Ist das eher eine Plattform, die Bestehendes vernetzt und zusammenbringt – also eine Plattform der Plattformen? Oder ist es eine Plattform, die neue Inhalte bereitstellt, zum Beispiel auch für Zielgruppen jenseits der Hochschulen?

Wenn man nach dem Sinn fragt, muss man in Deutschland den Föderalismus beachten. Es gibt in jedem Bundesland verschiedene Aktivitäten, aber die Bundesländer sind eigentlich viel zu klein, um in diesem globalen Markt mitspielen zu können. Gerade deshalb muss man eine gemeinsame Initiative haben, denn nur zusammen werden sie stark genug sein, um sich gegenüber anderen internationalen Playern durchsetzen zu können.

Vorschlag aus der Machbarkeitsstudie

Welche Kriterien müssen für eine Realisierung erfüllt sein?

Wir stehen da noch ganz am Anfang. Es gibt Aktivitäten in einzelnen Bundesländern, wo hochschulübergreifend agiert wird, aber das ist noch weit weg von einer Umsetzung. Es wäre realisierbar, wenn sich die Länder und der Bund zusammentun würden und gemeinsam diese Aktivitäten finanzieren. Technisch ist es eigentlich kein Problem, es gibt heute viele technische Lösungen, auf denen man aufsetzen könnte, aber es ist ein politischer Wille gefragt und die Kultur an den Hochschulen muss sich ändern. Es muss die Bereitschaft da sein, als einzelne Hochschule mitzuspielen und entsprechende Inhalte zu entwickeln.

 

Würde sich die deutsche Hochschullandschaft durch eine solche Plattform isolieren?

So etwas kann man nicht mehr national ausrichten, da man sich im internationalen Wettbewerb mit anderen befindet. Aber wir müssen, wenn wir es realistisch angehen wollen, auch hier erst einmal beginnen. Einzelne Bundesländer haben bereits angefangen solche Plattformen zu bauen. Darauf kann man erst einmal aufsetzen und sozusagen zunächst den nationalen Blick verfolgen.

Das Video wurde von KUXMA GmbH & Co. KG produziert. Redaktion und Regie übernahm Josephine Kuthning.

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