HFDbriefing #2 2023 – Wo stehen die deutschen Hochschulen?

HFDbriefing #2 2023 – Wo stehen die deutschen Hochschulen?

21.04.23
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HFDbriefing #2 2023 | Wo stehen die deutschen Hochschulen?



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Hochschulforum Digitalisierung
HFDbriefing #2 / 2023

Von:
Michael Siegel


Liebe Leser:innen,

wie ist es – drei Jahre nach Beginn der Pandemie – eigentlich um die Digitalisierung an deutschen Hochschulen bestellt? Dieser Leitfrage widmet sich unsere umfangreichste Publikation in diesem Jahr, der Monitor Digitalisierung 360°. 360°, weil die Befragung verschiedene Gestalter:innen der Digitalisierung in Studium und Lehre einbezieht: Hochschulleitungen, Lehrende, Studierende und Supportmitarbeiter:innen. Insgesamt mehr als 1600 Personen wurden zu didaktischen Formaten, räumlicher Infrastruktur, konkreten Unterstützungsangeboten und zu strategischen Entwicklungen an deutschen Hochschulen befragt. Ist die Bilanz nun “gut” oder “schlecht”? Entscheiden Sie selbst und machen Sie sich ein eigenes Bild. Es wird deutlich, dass die Digitalisierung inzwischen fester Bestandteil strategischer Überlegungen an Hochschulen ist. Aber auch, dass die Präsenzlehre wieder die vorherrschende Lehrform ist, wenngleich auch häufiger mit digitalen Elementen angereichert. Die technische Ausstattung wird weitestgehend als ausreichend bewertet, doch gerade die Verfügbarkeit von Räumen für innovative Lehr-Lern-Settings scheint – vorsichtig formuliert – ausbaufähig.

Es gibt also noch viel zu diskutieren, zu evaluieren und zu experimentieren. Und damit wollen wir schon in der kommenden Woche beginnen: Das University:Future Festival (U:FF) vom 26. bis zum 28. April ist mit insgesamt mehr als 300 Beiträgen und mehr als 550 Speaker:innen die größte Veranstaltung zur Zukunft der Hochschulbildung im deutschsprachigen Raum. Alle Sessions können online besucht werden, auch internationale Besucher:innen kommen durch englischsprachige Programmpunkte auf ihre Kosten. Parallel dazu gibt es noch Tickets für zwei unserer drei Präsenzbühnen: Denn das U:FF ist in diesem Jahr auch in Bochum, betreut durch ORCA.nrw, sowie auf der KI-Campus-Stage in Heilbronn erlebbar. Die Berliner Mainstage ist leider ausgebucht.

Wir freuen uns, egal ob virtuell oder in Präsenz, möglichst viele Menschen aus unserer engagierten und inspirierenden Community wiederzusehen und blicken gespannt auf alle Impulse dieser einzigartigen Veranstaltung!

Ihr

Michael Siegel

Calls for Action aus dem HFD

University:Future Festival 2023 – jetzt noch anmelden!

Noch nie war das Programm des University:Future Festivals so umfangreich. Das Event findet vom 26. bis zum 28. April statt – online sowie in Berlin, Bochum und Heilbronn. Wichtige Themen sind hybride Settings für die Hochschullehre, neue Technologien, ihr Einfluss auf Didaktik, Strategieentwicklung und Kompetenzen sowie innovative Lehr-Lern-Architekturen. Die Speaker:innen zeigen neue Entwicklungen auf und verknüpfen Praxiserfahrungen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen. Dazu zählt auch der Einfluss großer Sprachmodelle wie ChatGPT auf die Zukunft der Hochschullehre. Führende Köpfe des Diskurses wie Doris Weßels, Robert Lepenies und Christian Spannagel sind Keynote-Speaker:innen des Festivals.

Zu den weiteren Highlights gehören Beiträge von Raul Krauthausen zum Thema Barrierefreiheit, Jutta Allmendinger zum Thema Geschlechtergerechtigkeit, Gesche Joost zur digitalen Gesellschaft, Jan-Martin Wiarda zur Wissenschaftspolitik, Martin Dougiamas zur Zukunft digitaler Bildung sowie von Katja Urbatsch und Amira Bassim zur Bildung und sozialer Herkunft.

Das Programm speist sich größtenteils aus Beiträgen aus der Community: Studierende teilen ihre Erfahrung mit Partizipation, Lehrende stellen didaktische Konzepte und Technologien vor, Hochschulen und Verbünde zeigen, wie Organisationsentwicklung gelingen kann. In über 50 Workshops und Mikrofortbildungen können sich Teilnehmende austauschen und weiterbilden.

Und natürlich geht es beim Festival auch um Sie! Sie sind eingeladen, im Rahmen des Festivals ihre Ideen für die Zukunft der Hochschulbildung zu teilen.

Wie lautet Ihre Vision? Melden Sie sich an, diskutieren und kollaborieren Sie mit! Programm und Anmeldung finden Sie hier!

Jetzt bewerben: Peer-to-Peer-Beratungsangebote

Die Peer-to-Peer-Beratungsangebote des HFD bieten Hochschulen eine besondere Form der kollegialen Unterstützung: Im Zentrum der Prozessbegleitung steht der offene, lösungsorientierte Austausch zwischen hochschulinternen Akteur:innen und externen Expert:innen. Die Beratungen setzen bei den individuellen Bedarfen und Voraussetzung der jeweiligen Hochschulen und Fachbereiche an. Bis zu acht Hochschulen oder Verbünde können an der Strategieberatung teilnehmen und so in einem partizipativen Prozess gemeinsam mit Expert:innen aus der HFD-Community ihre Strategie zur Digitalisierung in Studium und Lehre weiterentwickeln. Die Bewerbung ist bis zum 16. Juni 2023 mit einer Interessensbekundung über die Seite der Peer-to-Peer-Strategieberatung möglich. Das HFD schreibt darüber hinaus die Peer-to-Peer-Fachbereichsberatung für die Humanmedizin aus und begleitet zwei ausgewählte Fakultäten bei der Weiterentwicklung von Studium und Lehre. Die Bewerbung ist bis zum 9. Juni 2023 möglich.

Weitere Informationen zur Strategieberatung gibt es hier. Hier gelangen Sie zur Fachbereichsberatung.

Ausschreibung: HFD Delegationsreise 2023

Learning from partners – das gilt auch für die Digitalisierung an Hochschulen. Sie wollen die digitale Transformation der Hochschulen in Deutschland vorantreiben, mit internationalen Perspektiven und Erfahrungen zur Stärkung der Arbeit des HFD beitragen und dessen Community von Bildungsexpert:innen vernetzen? Sie wollen Themen zur Digitalisierung in Studium und Lehre aus dem Ausland identifizieren und Good Practices in die deutsche Praxis einbringen? Dann bewerben Sie sich bis zum 8. Mai 2023 mit Peers und einem gemeinsamen Konzept für Ihre Reise über das Online-Formular. Das HFD unterstützt diese “Peer Travel Learning Journeys” und übernimmt pro Delegationsmitglied Reisekosten in Höhe von bis zu 1.000€.

Der erste Schritt Ihrer Reise führt über den Call.

Neues aus dem HFD

Arbeitspapier: Monitor Digitalisierung 360°

Die Befragung zeigt unter anderem, dass deutsche Hochschulen in den vergangenen Jahren die Grundlage geschaffen haben, um digitale (und digital gestützte) Lehrformate zu ermöglichen. Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie haben weitgehend alle Lehrenden Erfahrungen zur Digitalisierung in Studium und Lehre gesammelt. Wie die digitale Lehre in Zukunft tatsächlich umgesetzt wird, bleibt abzuwarten: 76,4 Prozent der Studierenden meinen, dass Veränderungen durch die Corona-Pandemie nicht weitergeführt werden und Präsenzlehre der „neue“ Normalzustand bleibt. Sie wünschen sie sich jedoch ein interaktiveres und multimedialeres Lernangebot. Weitere Ergebnisse der Befragung: Digitalisierung ist Chef:innensache an deutschen Hochschulen und Lehrenden fehlt die Zeit für Weiterbildung, obwohl die Motivation dafür hoch ist. Der Monitor liefert eine wichtige Grundlage für einen qualifizierten Diskurs über aktuelle Bedarfe und To-Dos und gehört zur Pflichtlektüre für alle beteiligten Akteur:innen.

Monitor Digitalisierung 360°, Angaben der Hochschulleitungen zu strategischen Zielen

Diskussionspapier: Diversity braucht Digitalisierung – Hochschulstrategien für alle Bedürfnisse

Diversität und Digitalisierung gelten als Schlüsselthemen für die Hochschulentwicklung. Für 85 Prozent der befragten Hochschulleitungen im Monitor Digitalisierung 360° ist die Verbesserung der Teilhabe an Lehrveranstaltungen für eine diverse Studierendenschaft ein wichtiges strategisches Ziel im Kontext der Digitalisierung von Studium und Lehre. Doch obwohl die Digitalisierung Vielfalt und Teilhabechancen an Hochschulen verbessern kann, werden beide Themen noch weitestgehend getrennt betrachtet und diskutiert. Das HFD-Diskussionspapier „Diversity braucht Digitalisierung: Hochschulstrategien für alle Bedürfnisse“ nimmt nun strategische Synergien für Querschnittsthemen in den Blick.

Arbeitspapier: Fakultäten im Aufbruch? Konzeptstudie zum Strategie- und Rollenverständnis von Studiendekan:innen

Die Hochschule der Zukunft braucht strategische Entscheider:innen auf allen Ebenen. In ihrer Konzeptstudie stellt Tina Classen die Frage nach dem Strategie- und Rollenverständnis von (Studien-) Dekan:innen im Kontext der Digitalisierung von Studium und Lehre. Dazu wurden zwölf Vertreter:innen aus unterschiedlichen Fachgebieten interviewt. Das Arbeitspapier schließt mit Handlungsempfehlungen und identifiziert konkrete Gestaltungsansätze für Hochschulleitungen in den Bereichen Infrastruktur, Vernetzung und Führungskompetenz.

Blog: ChatGPT in der Lehrpraxis

Nachdem inzwischen deutlich wurde, dass KIs bereits in zahlreichen Anwendungen eine Rolle spielen und Verbote wenig zielführend sind, stellt sich für viele Hochschulen die Frage, wie entsprechende Technologien konstruktiv in das Lehr- und Prüfungswesen eingebunden werden können. In unserem Blog berichten Lehrende von ihren Erfahrungen. So stellt Anna Faust von der Humboldt-Universität zu Berlin einen Ansatz vor, wie Lehrende auch ohne KI-Expertise entsprechende Technologien in ihre Lehrveranstaltung einbinden können. Sie möchten weitere Good Practices mit unserer Community teilen? Wir freuen uns über Ihren Blogbeitrag!

Neues vom KI-Campus

Ein neues Diskussionspapier des KI-Campus untersucht Möglichkeiten des Einsatzes von KI in der Bildung. Das Diskussionspapier zu Micro-Credentials und Micro-Degrees gibt es jetzt auch auf Englisch. Beide Publikationen stehen ⁠hier zum Download zur Verfügung.

Am 15. Mai organisiert die FernUniversität in Hagen das „Opening Event für Communities of Practice“ auf dem KI-Campus. Ziel ist es, den kreativen Austausch zu KI in der Hochschulbildung zu fördern. Die⁠ Anmeldung läuft bis zum 10. Mai.

Aktuelle Blogbeiträge stellen das Programm des University:Future Festivals auf der KI-Campus-Stage in Heilbronn und die ⁠Zielsetzung des Projekts „KI-Campus 2.0“ vor.

Zahlreiche Termine rund um digitale Hochschulbildung finden Sie im Terminkalender auf unserer Website.


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