Herausforderungen bei der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes an Hochschulen – neues Arbeitspapier

Herausforderungen bei der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes an Hochschulen – neues Arbeitspapier

14.12.20
Cover zu HFD-Arbeitspapier 55: Herausforderungen bei der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes im Kontext der Digitalen Hochschulbildung

Durch das Onlinezugangsgesetz (OZG) soll die Verwaltung für Bürger schneller, effizienter und nutzerfreundlicher werden. Besonders der Hochschulbereich bietet hier großes Potenzial, da viele Lösungen bereits digital angeboten werden. 

Cover zu HFD-Arbeitspapier 55: Herausforderungen bei der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes im Kontext der Digitalen Hochschulbildung

Heute erscheint das HFD-Arbeitpapier Herausforderungen bei der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes im Kontext der Digitalen Hochschulbildung. Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) beauftragte Studie untersucht, welche Herausforderungen die Umsetzung des OZG für administrative Prozesse im Hochschulbereich stellt.

Die Studie attestiert, dass die dort angebotenen digitalen Leistungen noch nicht immer den technischen Anforderungen gerecht werden. Gleichzeitig stimmt die Analyse optimistisch: Die Autoren stellen fest, dass die Voraussetzungen gut sind, um aus bereits Vorhandenem schnell Lösungen zu entwickeln und das OZG an den Hochschulen flächendeckend umzusetzen.

Das Papier gibt Empfehlungen auf Bundes-, Länder-, Hochschul- und hochschulübergreifender Ebene. Vor allem zu Beginn der Untersuchung im Herbst 2019 herrschte in den Hochschulen noch weitgehende Unkenntnis zum OZG. Inzwischen hat sich dies zwar deutlich verbessert, aber die Vernetzung der Akteure auf Bundes-, Landes- und Hochschulebene im Bereich Hochschulbildung und hin zu anderen OZG-Bereichen wie Schulen und Behörden sollte noch weiter verstärkt werden. Diese Herausforderungen insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung von sicheren digitalen Austauschformaten und verbundener Portallösungen für den Online-Zugang gilt es gemeinsam zu bewältigen.

Gut gelungen ist dies beim Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG). Bereits seit Ende Oktober können Schüler und Studierende in fünf Bundesländern BAföG-Leistungen über einen neuen digitalen Antragsassistenten beantragen. Bund und Länder hatten hier gemeinsam einen einheitlichen und nutzerfreundlichen Online-Antragsassistenten entwickelt, der nun sukzessive in jedem Bundesland verfügbar gemacht wird. Zwei weitere Beispiele sind die vom BMBF geförderte Plattform für internationale Studierendenmobilität (PIM) sowie der Digitale Campus. Mit PIM soll eine digitale Lösung bereitgestellt werden, um den Studienplatzwechsel für deutsche und ausländische Studierende, die einen Auslandsaufenthalt bzw. ein Studium in Deutschland anstreben, schnell und papierlos abzuwickeln. Das System funktioniert grundsätzlich naturgemäß auch zwischen deutschen Hochschulen und wird durch die Standardisierungsarbeiten des Projektes XHochschule, das ebenfalls vom BMBF finanziert wird, unterstützt. Der Digitale Campus wiederum als Portal vernetzter Plattformservices hat das Ziel, bestehende digitale Angebote zur Information und Gewinnung sowie sprachlichen, fachlichen und kulturellen Vorbereitung von internationalen Studieninteressierten bis hin zur Bewerbung um einen Studienplatz in einem Webportal nahtlos miteinander zu verknüpfen. Sie sollen dabei in einheitlicher Form sichtbar gemacht werden und damit die Internationalisierung und die Attraktivität des Studienstandorts Deutschland steigern.

Sowohl die gesetzliche Ausgestaltung als auch die strukturell-organisationalen Voraussetzungen für die Umsetzung des OZG in den Hochschulen sind Ländersache. Die E-Government-Gesetzgebung wurde hierzu in einigen Ländern entsprechend geändert und Hochschulen stärker als bisher einbezogen.

Die Studie erscheint als Arbeitspapier beim Hochschulforum Digitalisierung. Sie wurde im Auftrag des BMBF von Kienbaum Consultants gemeinsam mit dem HIS-Institut für Hochschulentwicklung (HIS-HE) durchgeführt. Neben der Analyse liefert sie Fallbeispiele und zeigt auf, was bereits gut funktioniert. So hat als erste Hochschule die Universität Göttingen bereits die vollständig digitale Einschreibung realisiert. Auch hochschulübergreifende Portale wie uni-assist zur Überprüfung der Hochschulzugangsberechtigung bei ausländischen Studienbewerbern sind hinsichtlich ihrer Nutzerfreundlichkeit schon sehr ausgereift. Die Digitalisierung endet aber noch schnell, wenn für die Überprüfung auf Informationen und Daten aus verschiedenen Quellen zurückgegriffen werden muss.

Sie können das gesamte Arbeitspapier hier kostenlos lesen und herunterladen.

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